Ausgabe 01 | 2023

Kfz-Mechatroniker 2.0

Die Neuordnung des Berufsbildes zum Kfz-Mechatroniker.

Kfz-Mechatroniker 2.0

Die Neuordnung des Berufsbildes zum Kfz-Mechatroniker.

Die Neuordnung des Berufsbildes zum Kfz-Mechatroniker ist längst überfällig. Eine Anpassung der dreieinhalbjährigen Ausbildung als Reaktion auf die veränderten Herausforderungen muss zeitnah erfolgen.

Die Auszubildenden, die in den kommenden Jahren als Mechatroniker neu einsteigen, müssen anders auf die Mobilität der Zukunft vorbereitet werden. Bisher erfolgte eine Anpassung der Ausbildungsverordnung im Kfz-Bereich circa alle zehn Jahre. Die aktuell gültige Berufsausbildungs- verordnung datiert aus 2013.

Es wird also höchste Zeit. Die ersten Sondierungsgespräche in den zuständigen Gremien und Ausschüssen laufen bereits. Durch die Novellierung der derzeitigen Ausbildungsordnung und einer Neuordnung der Ausbildungsschwerpunkte soll die Ausbildung konzentrierter und praxisgerechter werden. Die aktuelle Transformation im Automobilsektor muss sich wiederfinden. Folgende Änderungen sind angedacht: die heutigen fünf Ausbildungsschwerpunkte mit der PKW-, Nutzfahrzeug-, System & Hochvolt-, Motorrad- und Karosserie-Technik sind in der Anzahl zu reduzieren. Stattdessen muss die Basisausbildung vertieft werden. Damit der Kfz-Mechatroniker auch in Zukunft einer der beliebtesten Ausbildungsberufe in Deutschland bleibt, muss die Vermittlung von Grundlagenwissen vertieft werden; Spezialwissen aus einzelnen Bereichen soll in entsprechenden modularen Weiterbildungsangeboten nach dem eigentlichen Berufsausbildungsabschluss vermittelt werden.

Die neue Verordnung zur Kfz-Meisterausbildung, die aus 17 Modulen besteht, wird in den kommenden Monaten fertiggestellt. Dann können in 2023 die ersten Kfz-Mechatroniker bereits mit ihrer Meisterausbildung durchstarten. Hierbei hat der Kfz-Servicetechniker mit seiner neuen Prüfungsordnung die Vorreiterrolle übernommen und wird als Teil 1 der Meisterprüfung anerkannt. Außerdem wird die neue und höchste Qualifizierungsstufe im Handwerk mit dem „Master Professional“ weiter vorangetrieben. Sie wird oberhalb des Meisterabschlusses im Kfz-Handwerk angesiedelt sein und erlaubt nach dem Bachelorgrad (Meister) erstmals einen Masterabschluss im Handwerk.

Es ist wichtig, den jungen Menschen mit Ausbildungsbeginn entsprechende Karrierewege aufzuzeigen, um sie dauerhaft in der Branche halten zu können. Ein attraktives Berufsbild mit vielen Weiterbildungs- und Aufstiegschancen wirkt sich deshalb positiv bei der Nachwuchsgewinnung aus.