Ausgabe 03 | 2024
Recht
Regionalgespräche des nordrheinwestfälischen Kfz-Gewerbes.
An einem Strang
Auch in diesem Jahr fanden zum Ende der ersten Jahreshälfte die Regionalgespräche des nordrheinwestfälischen Kfz-Gewerbes statt. Präsident Frank Mund begrüßte am 5. Juni im Haus des Kfz-Gewerbes in Hilden und am 4. Juli im Sitzungssaal der Kreishandwerkerschaft Münster Gesprächspartner aus den nordrhein-westfälischen Kfz-Innungen, darunter Obermeister, Vorstandsmitglieder, Innungsgeschäftsführer und Innungsmitarbeiter zum Austausch über die aktuelle Situation in der Branche und die Arbeit in den Innungen.
Veränderungen in der Branche
Präsident Mund lenkte den Blick auf die aktuellen Treiber der Veränderungen in der Branche. Als solche erkennt er den fortschreitenden Konzentrationsprozess im Neuwagenhandel, den Wettbewerb um Fachpersonal und die zunehmende Veränderung von betrieblichen Arbeitsprozessen durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz.
Die Teilnehmer tauschten sich intensiv über die Probleme in ihren Regionen aus. Wie bereits im Vorjahr wurden die hohen administrativen Anforderungen der Akkreditierten Überprüfung im Kfz-Gewebe (AÜK) thematisiert. Gerade für kleinere Kfz-Betriebe sind die bürokratischen Auflagen nur mit hohem Aufwand zu erfüllen. Auch die Mitarbeiter in den Innungen haben bei der Betreuung der angeschlossenen Werkstätten eine erhebliche Arbeitslast zu tragen. Perspektivisch könnte durch eine weitere Digitalisierung der Prozesse Entlastung erfolgen.
Die Situation in den Berufsschulen wurde mehrheitlich als unbefriedigend beschrieben. Neben dem fortbestehenden Mangel an Fachlehrern wurde die mangelnde Kommunikationsbereitschaft der Schulen zu den Ausbildungsbetrieben beklagt. Als wenig hilfreich wurden Dienstanweisungen verschiedener Bezirksregierungen empfunden, die den Schulleitungen ausdrücklich die Benachrichtigung der Betriebe über Unterrichtsfehlzeiten ihrer Auszubildenden aus „datenschutzrechtlichen“ Gründen untersagt. Hier soll künftig ein Erlass des Schulministeriums für Besserung sorgen.
Nach wie vor schwierig ist die Zusammenarbeit mit den Kfz-Zulassungsstellen. Hier besteht auf kommunaler Ebene weiterhin Gesprächsbedarf, um die Qualität der Abwicklung für die Autohäuser auf das Niveau vor der Corona-Pandemie zurückzubringen.
Unterstützung von KFZ-NRW
Präsident Mund sagte den Gesprächsteilnehmern die Unterstützung von KFZ-NRW bei den angesprochenen Problemstellungen zu. Insbesondere versprach er auch künftig die Arbeit der Verbandsorganisation an den Dienstleistungsansprüchen der Innungen auszuweiten. „Schließlich,“ so Mund, „ziehe man gemeinsam an einem Strang.“