Ausgabe 04 | 2024

Innenspiegel

Innungen tagen in Hamm.

Herausforderungen im Blick

Im September trafen sich die Verantwortlichen im Hauptamt der nordrhein-westfälischen Kfz-Innungen und von KFZ-NRW zum Austausch über aktuelle Themen.

Die gemeinsame Bestandsaufnahme zum Auftakt des traditionellen  Jahresgesprächs zeichnete ein einheitliches Bild der Branchenorganisation in NRW: Die Ausbildungszahlen bewegen sich auf einem allgemein hohen  Niveau, die Auslastung in den Werkstätten ist zufriedenstellend. Sorgen bereitet im Service gelegentlich die Ersatzteilversorgung. Problematisch ist die Situation  hingegen im Neuwagenhandel: Gerade  Privatkunden halten sich mit Leasing- und Kaufentscheidungen zurück. Für ein  erfolgreiches E-Auto-Geschäft fehlen  elektrifizierte Brot- und Buttermodelle.

Die Innungen verzeichnen eine schwindende Bereitschaft zur Übernahme von Ehrenämtern, bedingt durch die gestiegene Arbeitsbelastung der Unternehmer und die im Zuge des Konzentrationsprozesses sinkende Anzahl inhabergeführter Betriebe.

Sorgenkind AÜK

Mit Sorgen schauten die Tagungsteilnehmer auf die aktuelle Situation des akkreditierten Qualitätsmanagementsystems für anerkannte Werkstätten (AÜK).  Marcus Büttner und Klemens Hellenbrand von KFZ-NRW präsentierten das Ergebnis des Audits, das die DAkkS in der  Geschäftsstelle der Bundesorganisation Ende August durchgeführt hatte.  Dabei wurde eine erhebliche Zahl  kritischer Abweichungen festgestellt.

Die DAkkS hatte zu deren Schließung  eine kurze Frist bis Ende Oktober gesetzt. Als besonders problematisch wurde die große Anzahl von Doppelfunktionen  innerhalb der gemeinsamen Geschäftsstelle der beiden Zentralverbände von Kfz-Gewerbe und Kfz-Handwerk eingestuft. Hier bedürfe es zum Schutze der für die Kfz-Betriebe so wichtigen Teilhabe an der technischen Fahrzeuguntersuchung einschneidender Korrekturen an der  bisherigen Struktur der Branchenorganisation, betonten Büttner und Hellenbrand.

Mit Blick auf die gestiegenen Anforderungen zur Betreuung der AÜK einigten sich die Teilnehmer auf eine Empfehlung an die Mitgliederversammlung von KFZ-NRW zur Anpassung des Systementgeltes. Im Juni bereits hatte die Bundesorganisation das Systementgelt zum 1. Januar 2026 angehoben.

Berufsbild Kfz-Mechatroniker:  Modernisierung dringend nötig

Einen weiteren Diskussionspunkt bildete die Weiterentwicklung des Berufsbildes des Kfz-Mechatronikers. Die letzte Überarbeitung des Berufsbildes datiert aus dem Jahr 2013. Vor allem durch den stark  vorangeschrittenen Wandel beim Thema Antriebskonzepte (E-Mobilität, Verbrenner Euro 7) besteht Handlungsbedarf.

Besonders kritisch sind die fünf Ausbildungsschwerpunkte, welche die tatsächlichen Anforderungen an den Branchennachwuchs nicht mehr angemessen abbilden. Während Motorradtechnik und Karosseriebau in der Ausbildung kaum noch relevant sind, kommt die Ausbildung in System- und Hochvolttechnik zu kurz.

Abschluss: Vortrag zu Cyberhacking

Den Abschluss der Tagung bildete der Vortrag von Bjoern Hering (netzsicher GmbH) zum Thema Cyberhacking.