Ausgabe 03 | 2023
Technik | Sicherheit | Umweltschutz
Gefährliche Schnüffelstoffe
Umgang mit Werkstattchemikalien.
Im Umgang mit Werkstattchemikalien gilt es ein besonderes Augenmerk auf den Gesundheitsschutz zu legen.
Idealerweise lassen sich Gefahrstoffe durch weniger gefährliche Stoffe ersetzten, doch für manche gibt es einfach keine Alternativen. Hierzu zählen die Ester, welche zur Polyurethan- Reaktion verwendet werden. Diese als Diisocyanate bekannte Stoffgruppe ist für die Auslösung chronischer Atemwegserkrankungen bekannt und wurde zum Teil als krebsverursachend eingestuft. In der Werkstatt sind Diisocyanate z.B. in PU-Lacken, Dichtmitteln, Klebstoffen oder Karosserieschäumen zu finden. Zur Reduzierung der Gesundheitsgefahr wird der Umgang ab dem 24. August 2023 stärker reglementiert. Sofern ein Produkt einen Diisocyanat-Anteil von über 0,1 Gewichtsprozent enthält, bedarf es einer Schulung über den sicheren Umgang.
In der REACH-Verordnung (EU-Chemikalienverordnung) wurden die Mindestanforderungen in 3 Ausbildungsstufen definiert. Eine Online-Schulung wird z.B. unter https://safeusediisocyanates.eu/de angeboten. Für das Kfz-Gewerbe relevante Kurse können beispielsweise die Module 004, 011, 020, 022, 035 und 048 sein. Eine Auffrischung wird alle 5 Jahre gefordert.
Ob Diisocyanate in einem Produkt enthalten sind, kann anhand des GISCODE oder des Sicherheitsdatenblatts überprüft werden. Alternativ kann auf der Verpackung ein Hinweis "Ab dem 24. August 2023 muss vor der industriellen und gewerblichen Anwendung eine angemessene Schulung erfolgen" angebracht sein.