Ausgabe 01 | 2024

Berufsbildung

Kfz-Mechatroniker für System- und Hochvolttechnik.

Innovative Ausbildung ausgebremst

Die Attraktivität der Ausbildung im KFZ-Gewerbe ist weiterhin ungebrochen hoch. Doch gerade im aktuell zukunftsfähigsten Ausbildungszweig, beim Kfz-Mechatroniker für System- und Hochvolttechnik fehlt es an Allem.

Die Mobilitätswende steht bevor. Um Probleme bei neuen alternativen Antriebstechnologien lösen zu können, wird qualifiziertes Personal benötigt. Themen wie Digitalisierung und das vernetzte Automobil rücken immer mehr in den Vordergrund. Der vermeintlich attraktivste und zukunftsfähigste Schwerpunkt wird leider viel zu selten gewählt.  Bundesweit starten von knapp 25.000 Kfz-Mechatroniker Azubis nur 9 Prozent im Schwerpunkt System- und Hochvolttechnik (SHV).

Die geringe Anzahl der Auszubildenden im Schwerpunkt SHV reicht nicht aus, um diese in separaten Klassen unterrichten zu können. Teilweise fehlt es auch an geeigneten Fachlehrern, die in der Lage wären, mehr als nur oberflächliche Kenntnisse in diesem neuen Bereich zu vermitteln. Hinzu kommt, dass viele Standorte erst jetzt Lehrmittel für Hochvolt anschaffen. Dabei müsste gerade dieser Bereich eine rasche Förderung erfahren, da er die dringend benötigten Grundlagen für den gefahrlosen Umgang mit Elektroantrieben und auch neuen Batterietechnologien vermitteln soll.

Zukünftige Fachkräfte werden immer weniger für Service- und Wartungsarbeiten eingesetzt. Gefragt sind analytische Arbeitsweisen und tiefergehende Kenntnisse über Fahrzeugvernetzung zur Stellung von passenden Diagnosen. Der Beruf Kfz-Mechatroniker wird dadurch anspruchsvoller und zugleich attraktiver. Das bietet gerade auch Absolventen mit höheren Schulabschlüssen Chancen im Kfz-Gewerbe. Junge qualifizierte Menschen, die Kfz-Betriebe angesichts der zunehmenden Herausforderungen dringend bräuchten.

Hier sind nicht nur die Kfz-Betriebe gefordert, sondern auch die Bildungseinrichtungen des Handwerks und die Berufsschulen.