Ausgabe 01 | 2024

Innenspiegel

Jahresklausur der Vorstandsmitglieder von KFZ-NRW.

Strategieplanung des Verbandsvorstandes

An den ersten beiden Februartagen trafen sich die Vorstandsmitglieder von KFZ-NRW zu ihrer Jahresklausur. Im Zentrum standen branchenpolitische Analyse und Fragen der strategischen Ausrichtung der nordrhein-westfälischen Landesorganisation.

Im Waldhotel in Heiligenhaus bei Düsseldorf fand die zweitägige Klausurtagung statt. Die Vorstandsmitglieder diskutierten die gegenwärtige Situation auf dem E-Auto-Markt. Dabei bewerteten sie die durch das plötzliche Subventionsende Mitte Dezember entstandene Absatzflaute einheitlich als eine vorübergehende Erscheinung. Zwar wird sich die Verunsicherung der Verbraucher in diesem Jahr negativ auf die Zulassungszahlen auswirken. Der Wettbewerb zwischen den Fahrzeugherstellern wird weiter angeheizt, da diese bei der Preisgestaltung die weggebrochene Verkaufsförderung aus Steuergeldern kompensieren müssen. Dabei sieht der Vorstand mit gewisser Sorge, dass die Hersteller und Importeure ihre Vertriebspartner trotz deren geringen Renditen im Neuwagengeschäft mit in die Pflicht nehmen wollen.

Unsicherheiten bei den Autohäusern

Hinzukommt, dass die Zeitverschiebungen beim Start angekündigter Agenturmodelle auf wenig durchgedachte Konzepte schließen lassen. Auch diese Unsicherheiten gehen zu Lasten der Autohäuser. Mit Spannung wird die Konkurrenz gerade für europäische Fahrzeughersteller durch den Markteintritt chinesischer Produzenten beobachtet. Anders als bei dem Markteroberungsversuch mit Verbrennerfahrzeugen scheinen die E-Autos aus dem Reich der Mitte über eine deutlich höhere Marktreife zu verfügen.

Eine weitere Herausforderung für die Autohäuser stellt die zunehmende Bedeutung KI-basierter Vertriebsinstrumente dar. Hier setzt sich KFZ-NRW zum Ziel, Angebote zur Unterstützung seiner Mitgliedsbetriebe im Umgang mit diesen neuen Prozessen zu entwickeln.

Eine positive Bilanz konnte man bei der Bewertung der Verbandsaktivitäten rund um die Modernisierung der Gesellenprüfungen ziehen. Auch in 2024 will man weitere Kfz-Innungen dabei unterstützen ihre theoretischen Prüfungen zu digitalisieren. Die Papierprüfung soll bald landesweit ausgedient haben. Das digitale Format wird weiterentwickelt werden. Die Visualisierung von Prüfungsaufgaben möchte man um 3-D-Animationen und Videosequenzen ergänzen, um die zunehmende Komplexität technischer Sachverhalte in der Prüfung noch besser vermitteln zu können. Flankierend zur landeseinheitlichen Prüfung gibt es in Kooperation mit dem Europa-Lehrmittelverlag bereits jetzt digitale Prüfungsvorbereiter. Diese sollen schon bald ergänzt werden durch Übungshefte für Auszubildende.

Die bestehenden Angebote finden Sie online im Werkzeugkasten.

Die allgemeine aktuelle Diskussion um die Finanzierung des Zentralverbandes war auch Thema in der Vorstandsklausur.

Neu kooptiert in den Vorstand wurde der stellvertretende Obermeister der Kfz-Innung Arnsberg, Marcel Grote, dessen Bereitschaft zur künftigen Mitarbeit als einer der jüngsten Ehrenamtsträger der Branchenorganisation als Bereicherung freudig begrüßt wird.