Ausgabe 02 | 2023

Betriebswirtschaft

Guter Jahrgang

Positive Bilanz für das Wirtschaftsjahr 2021.

Der Betriebsvergleich des nordrhein-westfälischen Kfz-Gewerbes zieht rückblickend eine positive Bilanz für das Wirtschaftsjahr 2021. Die Teilnehmer konnten allesamt positive Betriebsergebnisse vermelden. Erfreulich ist auch, dass sich die Eigenkapitalentwicklung mit durchschnittlich 50 Prozent der Bilanzsumme weiter verbessert hat.

Die Teilnehmer wurden in der Auswertung in zwei Gruppen eingeteilt: Mehrmarkenwerkstätten und Autohäuser mit Fabrikatsbindung. Die Umsatzrendite der markenungebundenen Werkstätten bewegte sich im Durchschnitt bei rd. 11 Prozent (Vj. 9,5 Prozent während die Autohäuser eine durchschnittliche Rendite von 6 Prozent (Vj. 4,5 Prozent) erzielten. Gründe für die Renditesteigerung liegen einerseits in einer deutlich besseren Serviceauslastung sowie der Erhöhung der Verrechnungssätze andererseits in der Eindämmung der Neuwagenrabatte als Folge der herstellerseitigen Verknappung des Fahrzeugangebots.

Der Auslastungsgrad des Servicebereiches zeigte sich in den Betrieben mit durchschnittlich 69 Prozent der „verkauften Anwesenheit“ weiterhin steigend (Vj. 64 Prozent). Der Serviceerlös je Produktivmitarbeiter betrug durchschnittlich rd. 183.000 Euro (Vj. 168.000 Euro). Tatsächlich konnten die freien Werkstattbetriebe rd. 87 Euro (Vj. 76 Euro) je Stunde an ihre Kunden weiterberechnen. Die Autohäuser erzielten mit durchschnittlich rd. 102 Euro deutlich mehr. Die Wertschöpfung bei Ersatzteilen und Zubehör verbesserte sich leicht auf rd. 34 Prozent (Vj. 33 Prozent). Das lag vor allem daran, dass die Teilnehmer die Zuschlagssätze auf die UPE der E-Teile weiter erhöhten.

Der Servicebereich war auch 2021 die wesentliche Ertragsstütze in den Betrieben. Nachdenklich stimmt jedoch, dass es den Betrieben zunehmend schwerer fällt, die aufgewendeten Auftragszeiten an den Kunden weiter zu berechnen. Es muss sorgfältig beobachtet werden, ob sich daraus ein Trend zu einer abnehmenden Rendite im Service entwickeln wird. Zudem gab es 2021 erhebliche Probleme in der Ersatzteilversorgung.

Der Fahrzeughandelsbereich zeigte sich bei den Teilnehmern zwar umsatzschwächer, jedoch erfreulich renditestark. So entfielen bei den Autohäusern durchschnittlich zwar nur 57 Prozent (Vj. 65 Prozent) der Umsätze auf den Fahrzeughandel, jedoch konnte das Fahrzeughandelsgeschäft durchschnittlich immerhin mit rd. 35 Prozent (Vj. 30 Prozent) zum Unternehmensgewinn beitragen.